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Mittwoch, 28. Oktober 2009

Beamte: Hintern vor Arbeit

Erfurt. tpa – Die öffentlichen Arbeitgeber müssen umdenken. Grund: 82% aller Beamten und Angestellten in unseren Behörden sind der Ansicht, das herausragende Merkmal des Menschen sei zwar im aufrechten Gang zu sehen, jedoch könne daraus nicht zwingend abgeleitet werden, dass die freigewordenen Arme zur Arbeitsverrichtung beschaffen sind. Vielmehr komme dem Allerwertesten als erotisches Symbol für die Überlegenheit des Menschen besondere Bedeutung zu.

Zu diesem Ergebnis kommt die Erfurter Forschungsgruppe Mischke am Institut für Arbeit und Mensch (INFAM). Im Auftrag des Bundesverbands der öffentlichen Arbeitgeber führte sie eine repräsentative Umfrage unter 3.087 Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst durch. Die Forschungsgruppe Mischke zieht in ihrem Bericht den Schluss, den „öffentlichen Arbeitgebern wärmstens zu empfehlen“, die Arbeitsplätze auf Ämtern und Behörden ergonomisch analorientiert zu gestalten, zumal eine „überwältigende Mehrheit aller Beamten und Angestellten einen entsprechenden Wunsch als von höchster Dringlichkeit“ verspürten.

Hanns-Peter Hintermann, Präsident des Beamtenbundes, wollte zu diesem Umfrageergebnis gestern noch keine offizielle Stellungnahme abgeben. In einer privaten Äußerung brachte er allerdings sein Bedauern zum Ausdruck, dass dieses Ergebnis dazu angetan sei, unter den Mitarbeitern im öffentlichen Dienst „jetzt erst recht eine Sesselfurzer-Mentalität aufkommen zu lassen“.

Nach Ansicht eines Berliner Justizvollzugs-Beamten könne man mit diesem Umfrageergebnis allerdings ganz gut leben: „Jetzt kann ich all meine früheren Erwartungen weit übertreffen.“