ZEN - BLOG

Montag, 24. August 2009

Dominantseptakkord

Ich hab’s gewusst: jetzt ist wieder Winter. Morgens um fünf ist’s recht finster. Ich stehe auf. Es ist kalt. Es ist nicht kalt. Es ist August. Mir ist kalt. Ich lege mir eine Stola um. Ich hab gar keine Stola. Es ist Praskowjas Negligé... Wie kommt das eigentlich hier her? Praskowja war schon lange nicht mehr da. Und ich mache auch keinen Sex mit der Ex. Ich sehe nie zurück. Niemals.

Manchmal legt sich die Hand Gottes auf meine Schulter. Woher ich das weiß? Es ist die rechte Schulter. Doch, doch. Gott steht immer genau einen Schritt hinter dir. Zumindest einer seiner Boten.

Jemand hat mir mal eingeredet, der Tod stehe ebenfalls hinter dir. Und auch nur einen Schritt weit entfernt. Ich finde, das macht Sinn. Von wegen Dualität. Und der Tod lauert ja auch auf der linken Seite. Wenn du seine Hand auf deiner linken Schulter fühlst, ist es das Letzte, was du spürst. Ich glaube diesen Scheiß. Ich schaue nie zurück. Niemals.

Praskowjas Negligé duftet noch nach Veilchen und Myrrhe. Mir ist kalt im August. Es ist nicht kalt und rotgolden erhebt sich die Sonne überm Horizont. Das ist schön und endlich wird mir wärmer. Welcher Depp hat eigentlich das Abendrot mit ‚romantisch’ attributiert? Im rotgoldenen Schein der untergehenden Sonne sieht doch eh’ alles romantisch aus, selbst eine Guillotine.

SEE ME RIDE OUT OF THAT SUNSET ON YOUR COLOR TV SCREEN

„Wenn Du nichts Besseres hast,
musst du mit deinem Ehemann schlafen.“

Praskowja hat mir diesen Spruch immer als russisches Sprichwort verkauft. Wahrscheinlich ein modernes. Ich glaube, sie wollte mich nur ehren. Wir waren nicht verheiratet. Zu keiner Zeit. „Хвали и люби“ – „preise und liebe“, war in ihre goldenen Ohrringe graviert. Ich mochte ihn gern lesen und flüstern, diesen Spruch, so nah an ihrem Ohr. Sie war so warm. Und nein, ich schaue nie zurück. Niemals.

Ich haue einmal kräftig auf die Pauke. Nur so kann das Glück mich an die Hand nehmen und so nach und nach eine Tür nach der anderen öffnen.

Sonntag, 16. August 2009

Das Wesen des Werdens

Das Werden – Chancen-Update – komische Welt...

C'MON FEEL THE NOISE

der gläserne Bürger & die geheimnisvolle Mona Lisa im TV...
es kommt alles zurück...

DYNAMIK – SEHEN – VORSTELLEN –
ERKENNEN – EINBRINGEN – VERÄNDERN

Das Wesen der Attraktivität? – Die Fähigkeit, Möglichkeiten kompetent und konsequent zu nutzen; diese Fähigkeit originell & stilsicher & selbstbewußt zum Ausdruck zu bringen.

DAS WERDEN: virtuell vorhandene Möglichkeiten zu nutzen / nutzen zu können, weil sie einem (an-)geboten werden, aufgrund von Überzeugung = Wirkung der Attraktivität

DAS WERDEN als Chancen-Update = Motor der Veränderung
= das eierlegende Ei [auf diese Weise ist DAS WERDEN unmittelbar
& untrennbar mit dem VERGEHEN verbunden]

aus NEU wird ALT
& ALT vergeht
DAMIT auf EWIG
NEU entsteht

Das Wesen des Werdens ist Veränderung – Veränderung ist das Resultat von Handlung – Handlung ist (versuchte) Bedürfnisbefriedigung – also der (zeitweilige = Lebens-)Versuch, der Endgültigkeit der Entropie durch Energiezufuhr zu entkommen [Naturgesetz(sic!) = 2. Hauptsatz der Wärmelehre]

Am schönsten ist der Berg,
wenn man ihn gar nicht sieht.
(chinesisches Sprichwort)

Mittwoch, 12. August 2009

DENKEN

Was wir denken,
was wir uns bewusst machen,
wird unseren Lebensweg bestimmen.
Denke selbständig,
lasse Dich nicht fremdbestimmen.
Hinterfrage ...


autorin: johanna zentgraf

Montag, 10. August 2009

LEIDENSCHAFT

Schmerzlich

Rief aus Liebe
Rief aus Leid
Echolos - wird beides eins

1987 berlin, weißensee-matratzengruft
autorin: johanna zentgraf




Schicksal - Schlag

Schutzlos - als Pech niederging
Schwarz gerahmt sind Gesicht und Höhlen der Lust
gesenkte Lider schützen nicht
Pupillen kehren sich inwendig - f ü r c h t e n d

Frei - im Sonnenlicht grell
golden glänzt nichts auf in Einsamkeit tief getauchtem Haar
doch Schleier verglühen vorm Auge
Irrglanz funkelt Spiegelung - s u c h e n d

Innen - die Glut lodert
sengt geschürt den widerstandslos geläuterten Verstand
Sinnliche Tore öffnen sich erneut
vor Durst nach lieber Gestalt - z ö g e r n d

Weiter - für Leidenswege bereit
wissender unvernünftig - nicht mehr unbewußt ins Tal
Vielfaltssehnsüchtig nach eigener Wahl
Selbstverantwortlich immer fort - h a n d e l n d
hin zum Verzicht - i r g e n d w a n n?

1987 berlin, weißensee-matratzengruft
autorin: johanna zentgraf

HINTER DER MAUER oder DAVOR

Lied eines Gelegenheitsfliegers

Wieder ziehen Zugvögel an erdehnter Leine
Wie - Durch klirrende Nacht
Unbeirrbar
Glühend vor Sehnsucht und Glaube
glimmend zu landen
Wählen die Flugbahn
zwischen Traum und Wirklichkeit

Oh, unwiderruflich - Ein Beweis des Seins
Wider gesellschaftlicher Entmündigung
Beschreiten
den Erschwerten, erlebnisreichen Weg
zur Selbstfindung
Verstoßen aus dem engen Nest

Vereinzelt folgen
Phantasien, Schreie, Tränen,
Steine
und gelegentlich ein ausgemergelt Federvieh
Es mahnt:
Vieldeutiger Fingerzeig
Das Schweigen
und der verfangenen Klagesang

1985-11-15 gotha
autorin: johanna zentgraf





Entfernungsüberwindung
gleich oder ungleich
vertane Zeit


Zugverspätung - Anschluß verpasst ...

Unplanmäßig streift der Blick
durch die Stadt der Dekorationen und Lichter
Bevor der zweitmögliche Versuch,
die große "Zerrissene" zu erreichen, beginnt

Rhythmisches Rattern unterstreicht
die monotone Stimmlosigkeit im Abteil
Nur Augen sprechen:
von Unansprechbarkeit
und individuellem Requiem

Mein Wille:
Nichts zu versäumen und nicht verloren zu gehen
ringt mit der Müdigkeit

Ruhe
nach oder vor Stürmen
strahlen die Fremden, nicht Unbekannten,
unwiederbringlich zusammengewürfelten Mitreisenden aus

Nach mir selbst suchend
sehe ich
-Den jungen Mann bewegungslos in die Tiefe der Dunkelheit starren
-Die Frau, ihm gegenüber,
krampft wohlgeordnet in der Ecke - gleichsam die Sittsamkeit verkündend
-Das langhaarige Mädchen, in gefärbter Kleidung,
liegt friedlich ausgestreckt auf einer Zweierbank.
Ein kleines Plüschtier in ihrer Hand wacht über ihre Unschuld
Ihr Dach ist noch das Himmelszelt

Ich verliere mich in mir und bin

Bestimmte Zeit vergeht
Beim Quietschen erst wird Schweigen zu Bewegung
Am Ziele lernen Bilder laufen
Zufälligkeiten zerfallen in Neue
Gedanken müssen zurück in Körperhaft
Ureigenster Rhythmus bestimmt jedermanns Fortgang

1985-11-27
zugfahrt von gotha nach berlin
autorin: johanna zentgraf

SCHULE fuer's LEBEN







Sprache organisiert
unsere innere Welt


Denkanstöße

von johanna zentgraf

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"ICH" ALS TEIL & "ICH" ALS GANZES


● Wer bin ich?
● Wer moechte ich werden?
● Worauf ist mein Geist und worauf sind meine Emotionen ausgerichtet?
● Was bestimmt mein Denken?
● Koennte ich zu meinem Nutzen ein Umdenken lernen?
● Wie loese ich Blockaden?
● Wie ist mein Koerper beschaffen?
● Wie kann ich mich pflegen und gesund erhalten?


Uebungen:
○ gedanklich los lassen & Unabaenderliches annehmen
○ Prioritaeten setzen
○ hoeren, lauschen, tasten
○ fragen, hinterfragen, der Sprache nachforschen
○ gestalten, taetig sein
○ sich schuetzen u. a. vor UEBERFLUTUNG / MANIPULATION
○ grosse Achtsamkeit auf motorische Erfahrungen
○ konzentrieren
auf was Mann / Frau / Kind gerade tut
besonders auch auf faelschlich gering eingeschaetzte
wiederkehrende Vorgaenge wie
essen, pflegen, laufen, kleiden, entleeren u.s.w.


Ueberarbeitet am 2005-06-01
autorin: johanna zentgraf