tag:blogger.com,1999:blog-21303149418104319142024-03-13T19:03:52.765+01:00LEBEN * WERDEN * SEINDIE ENTSTEHUNG<br>
eines einladenden, informativen, inspirierenden KreativSpaces<br>
frei von Fremdbestimmung<br>
<br>
EIN WERDEN & SEIN von<br>
etwas - das nicht diktiert oder abverlangt wird<br>
etwas - ideenreiches, sprudelndes<br>
etwas - das entdeckt wird<br>
etwas - das wertvoll statt kostbar ist<br>
etwas - das einfach fließt<br>
etwas - was liebevoll, behutsam gepflegt, bewahrt und erneuert wirdJohanna Zentgrafhttp://www.blogger.com/profile/14433558931753764381noreply@blogger.comBlogger17125truetag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-57481628431878791882011-08-15T21:10:00.004+02:002011-08-15T21:16:36.738+02:00Van Huygens stolze Sammlung toter Exemplare<p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Professor van Huygens schleicht sich nahe an den Schatten spendenden Häusern die Saarstraße entlang zu einem Supermarkt ganz in der Nähe. Die Sonne brütet heute ganz ungewöhnlich heiß über Rumor City, und bräuchte Professor van Huygens nicht ganz dringend einen trockenen Rotwein, er wäre keinesfalls um die Mittagszeit außer Haus gegangen.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Es ist ihm unerträglich heiß, jeder Schritt, der mehr oder weniger dem lustigen Staksen eines Flamingos gleicht und in Zeitlupe vollzogen wird, gerät ihm zur Qual. Nur gut, dass er wie jeden Tag seine Tropenuniform aus den Tagen seiner früheren Expeditionen trägt. Solch eine Hitze ist nichts mehr für einen Mann in seinem jetzigen stolzen Alter von siebenundachtzig Jahren.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Früher, ja früher hatte er in Tansania Schmetterlinge gejagt, da vermochte er der Hitze das Geheimnis eines kühlen Kopfes zu entlocken. Aber heute klassifiziert und pflegt er lediglich noch die stolze Sammlung toter Exemplare, die aus der Jagd hervorgegangen ist. Und da bevorzugt er seine ewigen Schatten spendenden Räume, deren Fenster vor aller Leute Blicke stets verhüllt sind.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Professor van Huygens mag die Menschen nicht wirklich, er lebt zurückgezogen und allein und erlebt Dinge, die man nur im Alleinsein erleben kann. Wie sein Traum bloß wieder auf die Idee gekommen war, ihn mit dem Geist von Friedrich Nietzsche kommunizieren zu lassen, als sei es Wirklichkeit gewesen. Aber naja, das ist auch kein Wunder, die Hundstage nähern sich ihrem Ende und schließlich ist es Mittwoch, der 23. August 1971.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Plötzlich bleibt Professor van Huygens unvermittelt stehen und verharrt in einer Pose geistesabwesender Verinnerlichung, lange genug, so dass sein ewig im Mundwinkel hängender Zigarrenstumpen ausgeht. Dann kehrt er abrupt um und beschleunigt sogar seine Schritte ein wenig in Richtung seines Hauses. Vergessen, sein ehedem dringlicher Wunsch nach einem trockenen Chablis. Es gibt wichtigeres zu tun!</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Am Fuße des Heringsbergs hat sich ein knapp achtjähriger Junge namens Kolja Levington in einem ausgebrannten Baumstamm versteckt und schaut reglos durch ein Astloch in die Ferne. Er liebt das. Tagein tagaus könnte er reglos in diesem Baumstamm stehen und durch jenes Astloch schauen, das ihm den Blick auf den versunkenen Kontinent Mu erlaubt. Instinktiv weiß er: Kein Mensch wird ihm das jemals glauben! Ja, es macht nicht einmal Sinn, ihnen ansatzweise davon zu berichten. Diese Aussicht ist nur für ihn gedacht, wird nur ihm gewährt, damit er sich wenigstens auf der Ebene der unartikulierbaren Gewissheit darüber bewusst wird, dass er keiner von ihnen ist, sondern ein Vek.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >Professor van Huygens erwacht aus einem tiefen, von Träumen gewobenen Schlaf, erhebt sich und greift nach der grünen Flasche neben seinem Bett: der Chablis ist leer. »Ich werde eine Flasche holen müssen«, sagt er müde vor sich hin und wundert sich, ob er nicht heute schon einmal in der Mittagshitze draußen war. »Nein, das war gestern«, sagt er zu sich selbst, und antwortet dann aber verwundert: »Aber du denkst immer, etwas sei gestern gewesen, das vor einem Schlaf lag.« – »Stimmt!« pflichtet er sich bei und beginnt herzhaft zu lachen.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom:6.0pt;line-height:150%"><span class="Apple-style-span" >»Ich frage mich, woher die Träume kommen und was der Tanz der Schmetterlinge auf den von Sonnenstrahlen reflektierten Gravitationswellen damit zu hat.« – »Frag’ lieber nicht!«, antwortet eine Stimme, von der Professor van Huygens nicht genau sagen kann, ob sie aus seinem Inneren kommt oder von außerhalb zu ihm spricht. »Du bist schon verwirrt genug darüber, mit Friedrich Nietzsche kommuniziert zu haben.« – »Stimmt, das war auch gestern. — Also war ich heute doch schon auf dem Weg einen Wein zu holen. — Zeit ist wirklich eine verwirrende Angelegenheit. — Einstein … — Wie kommt der Traum bloß darauf, mir durch ein Astloch die absolute Wahrheit zu zeigen?«</span></p>kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-18439614531303457002010-05-07T20:38:00.001+02:002010-05-07T20:41:37.300+02:00Konjunktiv ist immer blöd<div>Konjunktiv ist immer blöd. Es ist die Lebenseinstellung eines Arbeiters. Alles ist »würde«, »könnte«, »hätte«.</div><div><br /></div><div>Konjunktiv ist Selbstbeschränkung und beabsichtigte Nicht-Entfaltung, eine Behinderung.</div><div><br /></div><div>Und ebenso blöd ist es, an die Zukunft zu denken, anstatt sich die Gegenwart zu erfüllen.</div><div><br /></div><div>Mein schwarzer Freund Cavann aus L.A. sagt: „Du brauchst nicht an das Morgen zu denken, es kommt von ganz alleine. Sollte es dies wider Erwarten einmal nicht tun, merkst du es aber ganz bestimmt nicht mehr.“</div><div><br /></div>kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-7547589124400820432010-04-21T18:10:00.003+02:002010-04-21T18:14:57.768+02:00Jetzt Redet Ich<div>Verehrte Damen! Geehrte Herren!</div><div><br /></div><div>In meinem Hirn klafft eine Wunde</div><div>zwischen Ich und Du und Es</div><div>und wir befinden uns im Zweifel darüber</div><div>ob, wenn sie geheilt ist,</div><div>Ich uns nicht vergess'.</div><div><br /></div><div>Es ist allerdings so, wie mein französischer Kollege Rimbaud bereits sagte: Ich ist ein anderer!</div><div><br /></div><div>Und deshalb wird die Wunde klaffen</div><div>zwischen einem Affen,</div><div>(der Du bist</div><div>nicht Ich</div><div>heißt Es)</div><div>und einem Gott.</div><div><br /></div><div>Dass dem tatsächlich so ist,</div><div>konnte Ich erst kürzlich in einer Kneipe belauschen:</div><div><br /></div><div>Da betrat ein gut aussehender, ansehnlich gekleideter junger Mann den Gastraum,</div><div>und unmittelbar darauf reagierte eine junge Dame in meiner Hörweite angenehm erregt,</div><div>indem sie an ihren Begleiter gewandt ausrief:</div><div>"Gott, ist das ein schöner Mann!",</div><div>worauf der Angesprochene erwiderte:</div><div>"Der macht doch bloß 'n Affen!"</div><div><br /></div><div>Es ist zu der Ansicht gekommen,</div><div>dass nicht die Geister sich scheiden,</div><div>sondern die Geschlechter.</div><div>Daher möchtest Du Dir auf folgendes einen Reim machen:</div><div><br /></div><div>Eine Brücke zu überqueren</div><div>heißt sie nicht zu überqueren</div><div><br /></div><div>Und damit sind wir bei der lange verschollen geglaubten Weisheit der Hedonistischen Heiden angelangt, über die zu referieren uns hier gestattet sei.</div><div><br /></div><div>Om purnam opterix – so sagen wir – sei das ganze Gesetz.</div><div><br /></div><div>Wir alle wissen: Die Welt ist Maya – Illusionen unbedachter Handlungen. Warum also halten wir daran fest?</div>kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-42804562539945240542009-12-24T16:15:00.007+01:002009-12-24T21:48:03.568+01:00Die gläserne Wand oder:<span style="font-size:130%;">Heute schauen wir uns eine Leiche an</span><br /><br />Sie hat mich raus aufs Land gefahren,<br />ohne mir ein Ziel zu nennen.<br />Und als wir ankamen, nahe einer kleinen Gruft,<br />sagte sie zu mir: „Heute schauen wir uns eine Leiche an.“<br /><br />Es war die Mumie eines geilen Mörders,<br />der da lag und seit 300 Jahren mit einer Fakirtechnik<br />Neugierige zum Staunen brachte.<br /><br />Die Landstraßen wurden von Kreuzen gesäumt;<br />Tote überall, wie das Wild auf dem Asphalt,<br />das dort mit 90 km/h verblutete.<br />Ein toter Fuchs blickte mir sogar direkt ins Gesicht<br />und stieß einen gellend stummen Schrei aus.<br /><br />Doch ich, ich sah nur sie, überall, nah und fern,<br />rechts und links, neben über unter mir,<br />so schön und sanft, so stark und zart,<br />so klug und gütig, so lustig und traurig zugleich<br />und stolz wie eine richtige Dame,<br />die man erst erobert, wenn man ihr zu Füßen liegt –<br />und das wollte ich tun, denn sie sollte mein sein…<br /><br />Und sie lockte mich lächelnd immerzu:<br />„Komm näher, komm!“<br />Und ich glaubte sie bereits zu spüren,<br />so zahm und wild zugleich,<br />doch ich stieß auf eine gläserne Wand,<br />die nirgendwo Anfang noch Ende hatte.<br /><br />Und in der Luft schwebte seltsam sphärische Musik,<br />die ihre Worte trug: "Heute schauen wir uns eine Leiche an."kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-23277966513351033342009-11-23T19:45:00.001+01:002009-11-23T19:47:45.134+01:00Die Sanduhr im Wasserbett<span style="font-style: italic;">Ein moralisches Märchen mit drei Nackten</span><br /><br />EINES TAGES KAM EIN STROLCH nach Allermunde und drehte sich im Kreis. Kopfschüttelnd blieben die Bewohner stehen und schüttelten die Köpfe, dann gingen sie kopfschüttelnd weiter. Dem Strolch aber gefiel dieser Anblick, also drehte er sich weiter im Kreis, bis er aus Allermunde heraus war.<br /><br /><div style="text-align: center;">***<br /></div><br />EINES TAGES KAM EIN STROLCH, der hatte Zähne unter den Haaren. Er hieß Evian, aber das interessierte nur Naive.<br /><br /><div style="text-align: center;">***<br /></div><br />EIN STROLCH, der Zähne unter den Haaren hatte, kam auch eines Tages nach Allermunde, und hieß Evian. Das interessierte die kopfschüttelnden Leute sehr. Solange sie denken konnten, gab es nur einen Strolch in Allermunde: der sich im Kreise dreht.kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-11537071637991036312009-10-28T20:56:00.001+01:002009-10-28T21:01:15.767+01:00Beamte: Hintern vor Arbeit<span style="font-weight: bold;">Erfurt. tpa</span> – Die öffentlichen Arbeitgeber müssen umdenken. Grund: 82% aller Beamten und Angestellten in unseren Behörden sind der Ansicht, das herausragende Merkmal des Menschen sei zwar im aufrechten Gang zu sehen, jedoch könne daraus nicht zwingend abgeleitet werden, dass die freigewordenen Arme zur Arbeitsverrichtung beschaffen sind. Vielmehr komme dem Allerwertesten als erotisches Symbol für die Überlegenheit des Menschen besondere Bedeutung zu.<br /><br />Zu diesem Ergebnis kommt die Erfurter Forschungsgruppe Mischke am Institut für Arbeit und Mensch (INFAM). Im Auftrag des Bundesverbands der öffentlichen Arbeitgeber führte sie eine repräsentative Umfrage unter 3.087 Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst durch. Die Forschungsgruppe Mischke zieht in ihrem Bericht den Schluss, den „öffentlichen Arbeitgebern wärmstens zu empfehlen“, die Arbeitsplätze auf Ämtern und Behörden ergonomisch analorientiert zu gestalten, zumal eine „überwältigende Mehrheit aller Beamten und Angestellten einen entsprechenden Wunsch als von höchster Dringlichkeit“ verspürten.<br /><br />Hanns-Peter Hintermann, Präsident des Beamtenbundes, wollte zu diesem Umfrageergebnis gestern noch keine offizielle Stellungnahme abgeben. In einer privaten Äußerung brachte er allerdings sein Bedauern zum Ausdruck, dass dieses Ergebnis dazu angetan sei, unter den Mitarbeitern im öffentlichen Dienst „jetzt erst recht eine Sesselfurzer-Mentalität aufkommen zu lassen“.<br /><br />Nach Ansicht eines Berliner Justizvollzugs-Beamten könne man mit diesem Umfrageergebnis allerdings ganz gut leben: „Jetzt kann ich all meine früheren Erwartungen weit übertreffen.“kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-17597196764020328932009-10-06T15:40:00.013+02:002009-10-15T12:01:23.974+02:00Zwanzig JahreZwanzig Jahre ist es jetzt schon her. Zwanzig Jahre. Zwanzig lange Jahre.<br /><br />In diesem Herbst feiern alle die Ereignisse des Herbstes vor zwanzig Jahren. Glanzlichter der Geschichte. Dazu angetan, dich zu überstrahlen. Zwanzig historische Jahre sind nichts. Absolut nichts. Vor allem, bedenkt man, was daraus geworden ist. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es gibt kein Gut, kein Böse. Es bedeutet alles. Nichts.<br /><br />Ich kannte gerade mal seinen Namen. Flüchtig hattest du ihn mal erwähnt. Er bedeute nichts. „Nur ein Name. Schall und Rauch.“ So hielt ich ihn auch nur am Rande meiner Erinnerung auf Abstand, diesen Stich in mein Herz. Rune.<br /><br />Wir waren verrückt. Ich war verrückt. Nach dir. Du warst verrückt. Danach, verrückter noch zu sein als ich. Zwei Motten, die ums selbst gelegte Feuer tanzten. Alles sollte entflammen wie unsere Verrücktheit. Glühen wie unsere Leidenschaft. Nichts sollte bleiben, wie es war. Vor allem nicht so bedeutungslos und leer wie diese Tage vor unseren Tagen.<br /><br />Ans Meer. In tiefe Wälder. Es zog dich fort wie eine fremde Macht. Ich schrieb mit Hochdruck an dem Buch, das längst von mir erwartet wurde. „Ich fahr’ schon vor. Komm bitte nach.“ Es zog dich fort wie eine fremde Macht, die stärker war als ich. Oder warst du doch die Verrücktere von beiden? „Ich fahr’ schon vor.“ Ans Meer. In tiefe Wälder. „Komm bitte nach.“<br /><br />Ich schrieb, als könnte ich Leben retten. Als ließe Zeit sich irgendwie gewinnen. Ich schrieb und der Mond leuchtete mir durch die Nacht. Sein Bild auf dem Meeresspiegel hob und senkte sich mit den Gezeiten und verschwand bei Tagesanbruch einfach so ins Nichts.<br /><br />Ich war verrückt. Vor Eifersucht. Ich wusste, du triffst ihn in dem blauen Haus hinterm Birkenwald. Ich wusste, dich interessiert die Straße nicht, die auf diese Insel führt. Die lange Brücke nicht und nicht der Sturm, den das wilde Meer gebar.<br /><br />Zwanzig Jahre ist das jetzt schon her. Das Telefon klang damals noch wie eine Klingel. „Hier ist Rune“, sagte er. Ich konnte mir beim allerbesten Willen nicht erklären, woher er meine Nummer hatte. Ich schwieg. Weshalb rief er mich an? Er schwieg. Weshalb rief er mich an?<br /><br />„Sie ist tot“, hauchte er und teilte seinen Schmerz mit meinem. – Wieso? Was für ein Bus?<br /><br />Von der Fahrbahn abgekommen... Ironie kennt kein Erbarmen.<br /><br />Zwanzig Jahre ist das jetzt schon her. Zwanzig lange Jahre. –<br />Mein Gott, Dein Wille geschah.kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-46198193662612073112009-09-22T17:51:00.003+02:002009-09-22T18:06:18.382+02:00GRAUsam. FRAUlichT.<span style="font-weight: bold;">Dialog der Bilder</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">1.STIMME:</span> Die Frau im Radio schreit. Sie bittet um Geld. Wir werfen es ihr zum Fenster hinaus und schenken ihr obendrein unseren Glauben, daß ihr Schrei uns Freude ist.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">CHOR:</span> ...oh wie so trügerisch sind Frauenherzen<br /><br /><span style="font-style: italic;">Draußen. Nacht. Der Mond. Eine Frau kommt des Wegs.</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">PRASKOWJA</span> <span style="font-style: italic;">zunächst flüsternd, allmählich lauter werdend:</span> Die Angst der Leute wächst. Das Morgen könnte sie auf alle Arten blinder Wege führen. Satan lebt von dieser Angst. Viele befürchten Zeuge schrecklicher Katastrophen zu werden. Die Unsicherheit wächst. Jeder will der erste sein, der weiß, wie spät es schon ist. Die Horoskope schweigen beredt, doch die Quelle plätschert verborgen. Erinnere den Anfang.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ein hochgewachsener älterer Mann kommt in einer grauen Mönchskutte daher. Praskowja hält im selben Moment inne, wie der Mann vor ihr zum Stehen kommt. Sie erkennt sein wallendes, langes weißes Haar, seinen Rauschebart, seine blitzenden blauen Augen und seine leicht gebogene Keilnase.</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">PRASKOWJA</span> <span style="font-style: italic;">verärgert, erbost:</span> Du Versager! Warum hast du uns das angetan?<br /><br /><span style="font-weight: bold;">SATAN</span> <span style="font-style: italic;">ruhig und gelassen:</span> Es gibt keine endgültige Antwort. Die Wahrheit ist in Wahrheit bloß die Suche nach ihr. Ich liebe dich.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">PRASKOWJA:</span> Ha, Liebe. Die Wahrheit ist, daß Kindheitsträume Spiegelbilder haben. Und du zerbrichst den Spiegel wie mein Herz.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">SATAN:</span> Du lügst. Du hältst das Leben für einen gigantischen Trip mit vielen bunten Smarties. Und du verhältst dich wie ein Opfer. Du zwingst dich selber einen Schritt zu weit zu gehen. Allerdings leugnest du deine Verantwortung und schiebst mir die Schuld in die Schuhe.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">PRASKOWJA:</span> Ich bin hartnäckig, denn ich bin arm. Deshalb klammere ich mich an meinen Traum. Er war das erste, das ich hatte, und er ist das letzte, was mir blieb. Gäbe ich diesen Traum her, wäre ich selbst nicht mehr. Wäre ein Nichts, verloren zwischen Gewissensbissen und Raubtieren.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">SATAN:</span> Was kann man dir schon rauben.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">PRASKOWJA:</span> Zuerst meine Unschuld, und später mein Leben. Du schickst meine Töchter in Bordelle und meine Söhne in den Krieg. Vergiftet ist unser Brot, das Wasser, die Luft. WARUM HAST DU UNS DAS ANGETAN? <span style="font-style: italic;">Letzter Satz geschrien.</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">SATAN:</span> Würde ich verstanden, müßte ich weniger reden. Hat mich gefreut, dich wiederzusehen. <span style="font-style: italic;">Verschwindet während des Sprechens mit hallender Stimme, als löse er sich in Luft auf.</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">PRASKOWJA:</span> MÖRDER, WO BIST DU HIN?<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ein Feldhase huscht an ihr vorüber. Der Mond ist weitergezogen. Der Tag bricht an, grau. Der Morgennebel macht Praskowja unsichtbar. Vogelgezwitscher. Stimmen aus dem OFF.</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">2. STIMME:</span> Sollte uns das nicht zu denken geben?<br /><br /><span style="font-weight: bold;">1. STIMME:</span> Ich glaube, nein.<br /><br />ENDE<br /><br /><span style="font-size:85%;">©1994 by Klaus-Dieter Knoll - ursprünglich veröffentlicht in "Bilder Sprache", Katalog zur gleichnamigen Ausstellung von Gaby Bendow, Jeanette Fink, Horst Merkle, Knollo, José F.A. Oliver und Rainer Wochele in Stuttgart und Berlin</span>kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-43661920004982588372009-09-18T12:58:00.003+02:002021-02-13T13:58:10.284+01:00MANCHMAL MORGENS<b>manchmal morgens</b><br />
ergossen weit über die doppelliege ist erstarrte lavaschwere:<br />
regt sich's - metallen - erst nach unzufälligem getöse<br />
formt sich's - metamorph - zur einzelgestalt<br />
mühselig nur wird's fleisch- und körperlich<br />
bewegungsansammlung stagniert in bewegungsstau<br />
zentrierte schwäche zieht tiefer nur<br />
<br />
lustlosigkeit, weil zu große lust?<br />
nichts schaut aus augen, niemand hinein<br />
blind träumend - in den trott<br />
<br />
zögernd strömt lebenssaft - stöhnend: "DU MUSST!"<br />
da gehen augen auf<br />
WIESO? ... WOZU? ... WARUM? ...<br />
NICHT NEIN!?<br />
fließend im fluss<br />
tätig, weil ICH WILL*, nicht weil DU MUSST!<br />
<br />
autorin: © johanna zentgraf<br />
berlin weißensee matratzengruft 1987-02-25<br />
<br />
Johanna Zentgrafhttp://www.blogger.com/profile/14433558931753764381noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-18027014542858799712009-09-16T16:16:00.001+02:002009-09-16T16:21:35.669+02:00Blondie von SchleckerBlondie von Schlecker,<br />die sich für’n Model hält<br />und die ganze Welt<br />kapiert das einfach nicht,<br />weshalb sie jetzt<br />an Schleckers Kasse sitzt,<br />wo sie mich kaltschultrig abkassiert…<br /><br />Also diese Blondie von Schlecker<br />hat heute dreimal ‚Hallo’<br />zu mir gesagt.<br /><br />PS: Sie heißt Sandra.kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-51792378844640237142009-09-13T12:49:00.003+02:002009-09-13T16:04:55.787+02:00Acht – Zwei – NeunHab ich irgendwo schon mal erwähnt, dass Praskowja das wunderbarste Geschöpf ist, dem ich je begegnet bin? Nein? Na, dann wird es aber Zeit: Praskowja ist das wunderbarste Geschöpf, dem ich je begegnet bin.<br /><br />Wie sie sich über den Billardtisch beugt und vollkommen gelassen und mit russischer Geschicklichkeit eine Kugel nach der anderen versenkt. Ich bin so glücklich und stolz, sie zu kennen und mit ihr hier und jetzt in dieser Bar zu sein. Ich sehe ihrem Treiben zu, wie einem schönen und verführerischen Werbeclip. Sie ist so schön und anmutig, klug und geschickt. Eine Dame in Bluejeans.<br /><br />Sie trägt den weißen Mohairpulli, wie zu unserem ersten Treffen. Und sie versenkt gerade die Acht und lacht. Sie freut sich. Ich freu mich. Ich lächle sie an. Sie lächelt zurück. Mein Blick schweift in die Ewigkeit, getragen ganz allein von diesem süßen Lächeln in ihrem wunderschönen Gesicht. Ein Gesicht wie reifer Wein, süßer goldener georgischer Wein.<br /><br />Sie schaut mich direkt an, beugt sich über den Tisch und stößt den Qeue blitzschnell und sicher auf die weiße Kugel und versenkt damit die Zwei. Ich werde heute wohl nicht mehr zum Zuge kommen. Praskowja spielt diese Partie allein. Ich schaue ihr zu. Wohlig warm wie süßer goldener georgischer Wein strömt das Glück der Liebe durch mich hindurch und bindet mich an diesen Augenblick als nagele es mich an ein Kreuz.<br /><br />„Ich liebe dich“, sage ich zu Praskowja. „Ich liebe dich.“<br /><br />Für einen Augenblick hält sie inne und schaut mich an wie einen Fremden, der sich ihr aus der Ferne nähert. „Ich glaube nicht an die Liebe, Kolja.“<br /><br />„Wieso?! Was stimmt damit nicht?! Ist das wieder so ein Sowjet-Ding, das ich nicht verstehe?“<br /><br />„Du bist sowjetskij, Nikolai! – Es gibt keine Liebe. Das ist alles, was ich sage. Liebe ist eine Erfindung westlicher Romantiker. Eine Stimmung gemalt in traurig schöne Farben, schon vor zweihundert Jahren oder mehr. Und vielleicht steht davon sogar in einem Buch. Aber in Wirklichkeit, mein lieber Kolja, gibt es die Liebe nicht.“<br /><br />„Und was ist dann das, was ich für Dich empfinde?“<br /><br />„Woher soll ich das wissen?“ Praskowja meint es ernst, und sie erleuchtet mich noch in diesem Augenblick. „Vielleicht bist Du verliebt, Kolja. Das passiert schon manchmal. Das wird wieder vorbei sein. – Liebe ist vielleicht, wenn ich mich um meine Mutti kümmere. So wie der Jesus mal gesagt hat: ‚Nun geht doch und liebt euch.’ Aber der meint nicht ‚Amore’, der meint ‚caritas’, verstehst Du den Unterschied, Kolja?“<br /><br />Und ja, ich verstehe, während Praskowja die Neun versenkt.<br /><br />Ein Engel der Liebe kreuzt meine kosmische Bahn und ich lasse mich hautnah auf diese Begegnung ein. Und das Licht seiner göttlichen Aura, das ich durch ihn in meinem Herzen trage, lässt mich die Worte finden: Praskowja ist das wunderbarste Geschöpf, dem ich je begegnet bin.kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-71752709029452618522009-08-24T19:52:00.002+02:002009-08-24T19:55:49.594+02:00DominantseptakkordIch hab’s gewusst: jetzt ist wieder Winter. Morgens um fünf ist’s recht finster. Ich stehe auf. Es ist kalt. Es ist nicht kalt. Es ist August. Mir ist kalt. Ich lege mir eine Stola um. Ich hab gar keine Stola. Es ist Praskowjas Negligé... Wie kommt das eigentlich hier her? Praskowja war schon lange nicht mehr da. Und ich mache auch keinen Sex mit der Ex. Ich sehe nie zurück. Niemals.<br /><br />Manchmal legt sich die Hand Gottes auf meine Schulter. Woher ich das weiß? Es ist die rechte Schulter. Doch, doch. Gott steht immer genau einen Schritt hinter dir. Zumindest einer seiner Boten.<br /><br />Jemand hat mir mal eingeredet, der Tod stehe ebenfalls hinter dir. Und auch nur einen Schritt weit entfernt. Ich finde, das macht Sinn. Von wegen Dualität. Und der Tod lauert ja auch auf der linken Seite. Wenn du seine Hand auf deiner linken Schulter fühlst, ist es das Letzte, was du spürst. Ich glaube diesen Scheiß. Ich schaue nie zurück. Niemals.<br /><br />Praskowjas Negligé duftet noch nach Veilchen und Myrrhe. Mir ist kalt im August. Es ist nicht kalt und rotgolden erhebt sich die Sonne überm Horizont. Das ist schön und endlich wird mir wärmer. Welcher Depp hat eigentlich das Abendrot mit ‚romantisch’ attributiert? Im rotgoldenen Schein der untergehenden Sonne sieht doch eh’ alles romantisch aus, selbst eine Guillotine.<br /><br />SEE ME RIDE OUT OF THAT SUNSET ON YOUR COLOR TV SCREEN<br /><br /><div style="text-align: center;">„Wenn Du nichts Besseres hast,<br />musst du mit deinem Ehemann schlafen.“<br /></div><br />Praskowja hat mir diesen Spruch immer als russisches Sprichwort verkauft. Wahrscheinlich ein modernes. Ich glaube, sie wollte mich nur ehren. Wir waren nicht verheiratet. Zu keiner Zeit. „Хвали и люби“ – „preise und liebe“, war in ihre goldenen Ohrringe graviert. Ich mochte ihn gern lesen und flüstern, diesen Spruch, so nah an ihrem Ohr. Sie war so warm. Und nein, ich schaue nie zurück. Niemals.<br /><br />Ich haue einmal kräftig auf die Pauke. Nur so kann das Glück mich an die Hand nehmen und so nach und nach eine Tür nach der anderen öffnen.kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-21129634180582419142009-08-16T21:10:00.007+02:002009-08-16T21:48:08.790+02:00Das Wesen des WerdensDas Werden – Chancen-Update – komische Welt...<br /><br /><div style="text-align: left;">C'MON FEEL THE NOISE<br /></div><br />der gläserne Bürger & die geheimnisvolle Mona Lisa im TV...<br />es kommt alles zurück...<br /><br /><div style="text-align: left;">DYNAMIK – SEHEN – VORSTELLEN –<br />ERKENNEN – EINBRINGEN – VERÄNDERN<br /></div><br />Das Wesen der Attraktivität? – Die Fähigkeit, Möglichkeiten kompetent und konsequent zu nutzen; diese Fähigkeit originell & stilsicher & selbstbewußt zum Ausdruck zu bringen.<br /><br />DAS WERDEN: virtuell vorhandene Möglichkeiten zu nutzen / nutzen zu können, weil sie einem (an-)geboten werden, aufgrund von Überzeugung = Wirkung der Attraktivität<br /><br />DAS WERDEN als Chancen-Update = Motor der Veränderung<br />= das eierlegende Ei [auf diese Weise ist DAS WERDEN unmittelbar<br />& untrennbar mit dem VERGEHEN verbunden]<br /><br /><div style="text-align: center;">aus NEU wird ALT<br />& ALT vergeht<br />DAMIT auf EWIG<br />NEU entsteht<br /></div><br />Das Wesen des Werdens ist Veränderung – Veränderung ist das Resultat von Handlung – Handlung ist (versuchte) Bedürfnisbefriedigung – also der (zeitweilige = Lebens-)Versuch, der Endgültigkeit der Entropie durch Energiezufuhr zu entkommen [Naturgesetz<span style="font-size:85%;"><span style="font-style: italic;">(sic!)</span></span> = 2. Hauptsatz der Wärmelehre]<br /><br /><div style="text-align: center;"><div style="text-align: left;"><div style="text-align: center;"><blockquote><span style="font-style: italic;">Am schönsten ist der Berg,</span><br /><span style="font-style: italic;">wenn man ihn gar nicht sieht.</span><br /><span style="font-size:85%;">(chinesisches Sprichwort)</span></blockquote></div></div><blockquote></blockquote><br /></div>kadekhttp://www.blogger.com/profile/01793551325943992217noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-75974441202116907412009-08-12T15:14:00.004+02:002009-08-12T15:27:48.359+02:00DENKEN<span class="Apple-style-span" style="font-size: small;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: medium;">Was wir denken,<br />was wir uns bewusst machen,<br />wird unseren Lebensweg bestimmen.<br />Denke selbständig,<br />lasse Dich nicht fremdbestimmen.<br />Hinterfrage ...</span><br /></span><br /><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;">autorin: johanna zentgraf</span>Johanna Zentgrafhttp://www.blogger.com/profile/14433558931753764381noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-61754323734479215672009-08-10T18:41:00.011+02:002009-09-18T13:03:05.482+02:00LEIDENSCHAFT<h4>Schmerzlich</h4>Rief aus Liebe<br />
Rief aus Leid<br />
Echolos - wird beides eins<br />
<br />
<span style="font-size:85%;">1987 berlin, weißensee-matratzengruft<br />
autorin: johanna zentgraf</span><br />
<br />
<br />
<br />
<h4>Schicksal - Schlag</h4>Schutzlos - als Pech niederging<br />
Schwarz gerahmt sind Gesicht und Höhlen der Lust<br />
gesenkte Lider schützen nicht<br />
Pupillen kehren sich inwendig - f ü r c h t e n d<br />
<br />
Frei - im Sonnenlicht grell<br />
golden glänzt nichts auf in Einsamkeit tief getauchtem Haar<br />
doch Schleier verglühen vorm Auge<br />
Irrglanz funkelt Spiegelung - s u c h e n d<br />
<br />
Innen - die Glut lodert<br />
sengt geschürt den widerstandslos geläuterten Verstand<br />
Sinnliche Tore öffnen sich erneut<br />
vor Durst nach lieber Gestalt - z ö g e r n d<br />
<br />
Weiter - für Leidenswege bereit<br />
wissender unvernünftig - nicht mehr unbewußt ins Tal<br />
Vielfaltssehnsüchtig nach eigener Wahl<br />
Selbstverantwortlich immer fort - h a n d e l n d<br />
hin zum Verzicht - i r g e n d w a n n?<br />
<br />
<span style="font-size:85%;">1987 berlin, weißensee-matratzengruft<br />
autorin: johanna zentgraf</span>Johanna Zentgrafhttp://www.blogger.com/profile/14433558931753764381noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-31684445217748601762009-08-10T16:49:00.016+02:002009-08-11T00:00:53.560+02:00HINTER DER MAUER oder DAVOR<h4><span style="font-size:130%;">Lied eines Gelegenheitsfliegers</span><br /></h4>Wieder ziehen Zugvögel an erdehnter Leine<br />Wie - Durch klirrende Nacht<br /><div style="text-align: left;">Unbeirrbar<br /></div>Glühend vor Sehnsucht und Glaube<br />glimmend zu landen<br />Wählen die Flugbahn<br />zwischen Traum und Wirklichkeit<br /><br />Oh, unwiderruflich - Ein Beweis des Seins<br />Wider gesellschaftlicher Entmündigung<br />Beschreiten<br />den Erschwerten, erlebnisreichen Weg<br />zur Selbstfindung<br />Verstoßen aus dem engen Nest<br /><br />Vereinzelt folgen<br />Phantasien, Schreie, Tränen,<br />Steine<br />und gelegentlich ein ausgemergelt Federvieh<br />Es mahnt:<br />Vieldeutiger Fingerzeig<br />Das Schweigen<br />und der verfangenen Klagesang<br /><br /><span style="font-size:85%;">1985-11-15 gotha<br />autorin: johanna zentgraf</span><br /><br /><br /><br /><br /><h4>Entfernungsüberwindung<br />gleich oder ungleich<br />vertane Zeit</h4><br />Zugverspätung - Anschluß verpasst ...<br /><br />Unplanmäßig streift der Blick<br />durch die Stadt der Dekorationen und Lichter<br />Bevor der zweitmögliche Versuch,<br />die große "Zerrissene" zu erreichen, beginnt<br /><br />Rhythmisches Rattern unterstreicht<br />die monotone Stimmlosigkeit im Abteil<br />Nur Augen sprechen:<br />von Unansprechbarkeit<br />und individuellem Requiem<br /><br />Mein Wille:<br />Nichts zu versäumen und nicht verloren zu gehen<br />ringt mit der Müdigkeit<br /><br />Ruhe<br />nach oder vor Stürmen<br />strahlen die Fremden, nicht Unbekannten,<br />unwiederbringlich zusammengewürfelten Mitreisenden aus<br /><br />Nach mir selbst suchend<br />sehe ich<br />-Den jungen Mann bewegungslos in die Tiefe der Dunkelheit starren<br />-Die Frau, ihm gegenüber,<br />krampft wohlgeordnet in der Ecke - gleichsam die Sittsamkeit verkündend<br />-Das langhaarige Mädchen, in gefärbter Kleidung,<br />liegt friedlich ausgestreckt auf einer Zweierbank.<br />Ein kleines Plüschtier in ihrer Hand wacht über ihre Unschuld<br />Ihr Dach ist noch das Himmelszelt<br /><br />Ich verliere mich in mir und bin<br /><br />Bestimmte Zeit vergeht<br />Beim Quietschen erst wird Schweigen zu Bewegung<br />Am Ziele lernen Bilder laufen<br />Zufälligkeiten zerfallen in Neue<br />Gedanken müssen zurück in Körperhaft<br />Ureigenster Rhythmus bestimmt jedermanns Fortgang<br /><br /><span style="font-size:85%;">1985-11-27</span><br /><span style="font-size:85%;">zugfahrt von gotha nach berlin<br />autorin: johanna zentgraf</span>Johanna Zentgrafhttp://www.blogger.com/profile/14433558931753764381noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2130314941810431914.post-52981349488677490642009-08-10T14:49:00.014+02:002020-01-09T17:33:29.259+01:00SCHULE fuer's LEBEN<a href="http://4.bp.blogspot.com/_MVtT5yn6Z7I/SoAlHvQnZYI/AAAAAAAACgI/E5xvvSXFwhs/s1600-h/BUDDHA+animiert+johanna+zentgraf.gif" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}"></a><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/IPTvYSywq4iYveZ1GGJBdI7X-As3wS-wsLLYrzjfF_gZ94zCOcWRqdjQEZl5D4eDFvgJoJ--LgBJJiCqJR8juyQfIzrH0-UvlINcltbft04H2SzvkcuKvA4ds_lHQYlBqIUtglXUaO9jcw9TuUklnKhhhfMV65gMfZlaavpPrfOucrGPZtaZHurlIqLTlFVmT3MsfkknT-Mpty3dG2WQ9kBUNQw7dcbyHjegUcfwHKBrRLrR1SBVxkY7xbt2zLrcIPCJKh9IVFqVHtL9R2yLwVPYaQYnpv7vgBT_QUrO8PYP0SBX0cmHFSu3_bnXvJ6lpT56xZrZMnZJQP762Ux_WbJPGjvrEQFF5RdlI2pEfp6xStaP_y2saAEdTMctCZJrHBgkC3cR4wqm1dcEaIuK1SmJ-nHshV9s-TE71eVWjDXZzf4jJvaBgVikzH4NwQt4Wh1is7b_XB_cn0E8HLdcaC0b6Kg0lcdMT2b7wXaUpVy2QD_6YiuoGSRQCRhKzsRnj5q02Va4zO1r4Kcusx6P9_FeD1b7aLToSAaUBqsqNhYuivGwN1HRypc2spxESLdwhXoIiAJ75mgZqX_dvMNo-FpkVdjdV2nxHlEA1kChoBzHwBkkho1bHiNG6HOaX7ZxyXfL-Vqx3s2nw3kXEkgq9VkHDj9OyFWOYQKeIlouwoDubZ2-wP0xPmU=w227-h237-no" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="237" data-original-width="227" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/IPTvYSywq4iYveZ1GGJBdI7X-As3wS-wsLLYrzjfF_gZ94zCOcWRqdjQEZl5D4eDFvgJoJ--LgBJJiCqJR8juyQfIzrH0-UvlINcltbft04H2SzvkcuKvA4ds_lHQYlBqIUtglXUaO9jcw9TuUklnKhhhfMV65gMfZlaavpPrfOucrGPZtaZHurlIqLTlFVmT3MsfkknT-Mpty3dG2WQ9kBUNQw7dcbyHjegUcfwHKBrRLrR1SBVxkY7xbt2zLrcIPCJKh9IVFqVHtL9R2yLwVPYaQYnpv7vgBT_QUrO8PYP0SBX0cmHFSu3_bnXvJ6lpT56xZrZMnZJQP762Ux_WbJPGjvrEQFF5RdlI2pEfp6xStaP_y2saAEdTMctCZJrHBgkC3cR4wqm1dcEaIuK1SmJ-nHshV9s-TE71eVWjDXZzf4jJvaBgVikzH4NwQt4Wh1is7b_XB_cn0E8HLdcaC0b6Kg0lcdMT2b7wXaUpVy2QD_6YiuoGSRQCRhKzsRnj5q02Va4zO1r4Kcusx6P9_FeD1b7aLToSAaUBqsqNhYuivGwN1HRypc2spxESLdwhXoIiAJ75mgZqX_dvMNo-FpkVdjdV2nxHlEA1kChoBzHwBkkho1bHiNG6HOaX7ZxyXfL-Vqx3s2nw3kXEkgq9VkHDj9OyFWOYQKeIlouwoDubZ2-wP0xPmU=w227-h237-no" width="191" /></a></div>
<br />
<h2>
<br /></h2>
<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: 100%;">Sprache organisiert<br />unsere innere Welt</span><span style="font-size: 100%;"><br /><br />Denkanstöße</span><span style="font-size: 100%;"><br />von johanna zentgraf</span><br />
<h4>
___________________________________________________</h4>
<h2 style="color: #33cc00;">
<strong>"ICH" ALS TEIL & "ICH" ALS GANZES</strong></h2>
<br />
● Wer bin ich?<br />
● Wer moechte ich werden?<br />
● Worauf ist mein Geist und worauf sind meine Emotionen ausgerichtet?<br />
● Was bestimmt mein Denken?<br />
● Koennte ich zu meinem Nutzen ein Umdenken lernen?<br />
● Wie loese ich Blockaden?<br />
● Wie ist mein Koerper beschaffen?<br />
● Wie kann ich mich pflegen und gesund erhalten?<br />
<br />
<br />
<strong>Uebungen:</strong><br />
○ gedanklich los lassen & Unabaenderliches annehmen<br />
○ Prioritaeten setzen<br />
○ hoeren, lauschen, tasten<br />
○ fragen, hinterfragen, der Sprache nachforschen<br />
○ gestalten, taetig sein<br />
○ sich schuetzen u. a. vor UEBERFLUTUNG / MANIPULATION<br />
○ grosse Achtsamkeit auf motorische Erfahrungen<br />
○ konzentrieren<br />
<div style="text-align: center;">
auf was Mann / Frau / Kind gerade tut<br />
besonders auch auf faelschlich gering eingeschaetzte</div>
<div style="text-align: center;">
wiederkehrende Vorgaenge wie</div>
<div style="text-align: center;">
essen, pflegen, laufen, kleiden, entleeren u.s.w.</div>
<br />
<br />
Ueberarbeitet am 2005-06-01<br />
autorin: johanna zentgrafJohanna Zentgrafhttp://www.blogger.com/profile/14433558931753764381noreply@blogger.com0